Marie Sturmband, geb. Sturmband

Marie Sturmband, geb. Sturmband
* 09.03.1876 in Schleswig, deportiert am 16.07.1942
deportiert / ermordet Theresienstadt am 27.03.1944

Herzog-Wilhelm-Str. 5
Stolperstein verlegt am 25.11.2024

Biografie

Marie Sturmband, geb. Sturmband war Hebamme und Mitbesitzerin der Graveuranstalt S. Sturmband, Kunsthandwerkerin Sie wurde geboren am 09.03.1876 in Schleswig und verwitwet, deportiert am 16.07.1942 aus München nach Theresienstadt, ermordet am 27.03.1944 in Theresienstadt.

Ihre Eltern waren Jakob Sturmband (Adoptivvater), Graveur in Zürich (Schweiz) und Mary Lewin (leibliche Mutter), geb. Elsass und Cäcilie Sturmband, geb. Feldmeier (Adoptivmutter).

Am 10.08.1904 heiratete Marie Julie in St. Gallen (Schweiz) Otto Sturmband, geb. am 28.06.1876 in München, gestorben am 23.07.1907 in München. Das Paar hatte 1 Sohn, Jakob Sigmund, geb. am 04.05.1905 in München

Die Familie ist am 11.08.1904 von St. Gallen (Schweiz) nach München zugezogen.
Bekannte Adressen in München: Mozartstr. 3, Marsstr. 26, Schwanthalerstr. 92, Herzog-Max-Str. 3, Clemens-August-Str. 9 und Herzog-Wilhelm-Straße 5.

Weitere Informationen:

Marie Sturmband wurde von dem Graveur Jakob Sturmband und seiner Ehefrau Cäcilie, geb. Feldmeier adoptiert. Die leibliche Mutter war Mary Lewin Elsass. Marie Sturmband besuchte vier Jahre die Realschule in St. Gallen (Schweiz), danach unterrichtete sie an der dortigen Frauenarbeitsschule das Fach Textilarbeit. 1905 wurde ihr Werk “Die Rahmen- oder Wollknüpf-Arbeit” veröffentlicht.

Mit ihrem Mann Otto Sturmband zog sie 1904 nach München. Nach dem frühen Tod des Ehemannes war sie mit Karl Körner Inhaberin der “Gravieranstalt S. Sturmband” in der Ottostraße 1. Die Gravieranstalt wurde 1829 von Samson (Großvater ihres Ehemannes Otto, Vater dessen Vaters Seligmann, gen. Sigmund S. und Vater ihres Adoptivvaters Jakob Sturmband) gegründet. 1929 feierte die Firma 100jähriges Jubiläum (s. Blätter des Bayerischen Landesvereines für Familienkunde, 1929, Bd. 2, S. 80). Außerdem legte sie in München die Hebammenprüfung ab, um sich selbständig zu machen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde ihr Name aus der Hebammenliste gestrichen.

Marie Sturmband (Transportnr. 749) kam am 17.07.1942 mit Transport II/16 nach Theresienstadt. Von den insgesamt 49 Personen dieser Deportation überlebten zwei die Shoah.

Ihr Sohn Jakob betrieb bis 22.07.1930 eine Autovermietung. Zu ihm liegen keine weiteren Informationen vor.