Dr. jur. Siegfried Holzer
Dr. jur. Siegfried Holzer
* 01.07.1897 in Freising,
deportiert aus Angers (Frankreich) nach Auschwitz, ermordet in Auschwitz am 20.08.1942
Andréestraße 4, 80634 München
Stolperstein noch nicht verlegt
Biografie
Rechtsanwalt, geboren am 01.07.1897 in Freising, verheiratet, emigriert am 05.11.1938, Frankreich, deportiert am 20.07.1942 aus Angers (Frankreich) nach Auschwitz, ermordet am 20.08.1942 in Auschwitz (09. Tishri 5703 (Erev Jom Kippur))
Eltern
Bernhard Holzer, Kaufmann in München, Jette Holzer, geb. Neumeier
Geschwister
Irma, geboren 25.02.1896 Freising, nach Piaski deportiert und ermordet
Ehepartner
Heirat am 01.10.1929 in München (B 1621/1929) mit Dr. jur. Hedda Holzer, geb. v. Marck, geboren am 17.08.1895 in Greifswald, gestorben am 01.01.1966 in Paris, Frankreich.
Die Ehe galt als Mischehe.
Adressen in München
Zugezogen am 01.12.1919
- Maximiliansplatz 13 (seit 06.03.1923)
- Türkenstraße 15 (seit 06.11.1925)
- Türkenstraße 27 (seit 13.09.1926)
- Andréestraße 4 (seit 01.10.1929)
Weitere Informationen
Siegfried Holzer studierte in München und promovierte 1922/23 in Erlangen. Absolvierte die Staatsprüfung 1924, im gleichen Jahr wurde er zur Anwaltschaft in München zugelassen. Nahm als Frontkämpfer am Ersten Weltkrieg teil. Er unterhielt am Promenadeplatz 16/I seine Kanzlei.
Wurde trotz bestehender “Mischehe” deportiert. Seiner Ehefrau wurde im März 1943 die Doktorwürde von der Moritz-Arndt-Universität Greifswald entzogen.
Siegfried Holzer wurde im Juli 1942 beim Versuch, vom besetzten Frankreich in den unbesetzten Teil des Landes zu fliehen, verhaftet und interniert. Er wurde am 20.07.1942 mit dem 8. Konvoi von Angers nach Auschwitz deportiert.
Seine Eltern wurden nach Theresienstadt deportiert und Opfer der Shoah.
Für die Familie Holzer wurden in Freising, Obere Hauptstraße 9, Stolpersteine verlegt.
Seine Ehefrau starb im Herbst 1966 in Paris, Frankreich.
Quellen: Biografisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945 Gedenkbuch „Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945“