Friedrich David Helbing

Friedrich David Helbing
* 09.10.1888 in München, deportiert am 13.03.1943
ermordet in Auschwitz am 13.03.1943

Mariahilfstraße 9, München
Stolperstein verlegt am 12.11.2018

Biografie

Friedrich David Helbing
* 16.12.1888 in München deportiert am 13.03.1943
ermordet in Auschwitz am 13.03.1943
Mariahilfstraße 9

Stolperstein verlegt am 12.11.2018

In der Mariahilfstraße 9 erinnern wir mit Stolpersteinen an das Ehepaar Hilda und Heinrich Goldstein sowie deren Tochter Dora und ihren Mann Friedrich (Fritz) Helbing.

Heinrich Goldstein kam am 29. Dezember 1862 im fränkischen Welbhausen, Kreis Uffenheim (zwischen Nürnberg und Würzburg), als Sohn des Metzgermeisters Samson Goldstein und seiner Frau Doris zur Welt. Er erlernte den Beruf des Kaufmanns und zog am 1. Juli 1893 nach München in eine Wohnung im 1. Stock der Mariahilfstr. 9. Wenig später, am 24. Juli 1893, heiratete er seine aus Buttenwiesen, Kreis Wertingen, stammende Frau Hilda Goldstein, eine geborene Einstein.

Am 2. März 1895 bekam die Familie Zuwachs: ihre gemeinsame Tochter Dora. Sie wuchs hier auf und wurde Sekretärin. Am 22. Mai 1941, als deutsche Soldaten bereits weite Teile Europas in Brand gesteckt hatten, heiratete Dora ihren Fritz, Friedrich David Helbing. Fritz stammte aus einer Münchner Kunsthändlerfamilie; er wurde am 16. Dezember 1888 als Sohn von Hugo und Sofie Helbing geboren und wurde, wie seine Eltern, später ebenfalls Kunsthändler.

Wenige Tage nach der Hochzeit, am 27. Mai 1941, zog das Paar in eine gemeinsame Wohnung im 1. Stock der Corneliusstraße 1. Doras Eltern Heinrich und Hilda Goldstein, lebten zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in der Mariahilfstraße, denn sie waren schon alt und gebrechlich – Heinrich 79 und Hilda 81. Deshalb zogen die Goldsteins am 14. April 1939 ins Altenheim der Isrelitischen Kultusgemeinde in der Mathildenstraße 9.

Etwa ein Jahr nach der Hochzeit von Dora und Fritz Helbing, am 23. Juni 1942, wurden die Eltern von Dora, Heinrich und Hilda Goldstein, nach Theresienstadt deportiert. In diesem als „Altersghetto“ und „jüdische Mustersiedlung“ verklärten KZ Theresienstadt wurden Inhaftierte wie die Goldsteins ausländischen Besuchern zu NS-Propagandazwecken vorgeführt.

Als sie diesem Zweck genüge getan hatten, wurden die betagten Eheleute Goldstein von Theresienstadt ins Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort ermordet. Ihre Tochter Dora Helbing wurde zusammen mit ihrem Mann Fritz am 13. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Das Ehepaar wurde unmittelbar nach ihrer Ankunft in Auschwitz ermordet.