Joseph Reuß

Joseph Reuß
* 28.02.1872 in Frensdorf bei Bamberg, deportiert am 15.07.1942
nach Theresienstadt, ermordet in Theresienstadt am 24.03.1944

Keuslinstraße 16, 80798 München
Stolperstein noch nicht verlegt

Biografie

Oberlandesgerichtsrat a. D., geboren am 28.02.1872 in Frensdorf, Kr. Bamberg, verheiratet, deportiert am 15.07.1942 aus München nach Theresienstadt, ermordet am 24.03.1944 in Theresienstadt (29. Adar 5704)

Eltern

Gustav Gerson Reuß Reuß, Kaufmann in Bamberg, Amalie Malchen, geb. Koberger

Geschwister

Sophie verheiratete Bujdosö, geboren am 29.06.1870 in Frensdorf
Bertha verheiratete Adler, geboren am 28.09.1873 in Ottensoos
Lina, geboren am 03.03.1875 in Ottensoos, gestorben am 09.10.1941 in Bamberg
Ida, geboren am 17.03.1876 in Ottensoos
Emma, geboren am 23.07.1877 in Bamberg, gestorben am 02.04.1942 in Bamberg
Anna, geboren am 03.03.1880 in Bamberg, gestorben am 01.04.1882 in Bamberg
Sigmund, geboren am 09.04.1883 in Bamberg, gestorben am 29.04.1883 in Bamberg

Ehepartner

Heirat am 18.08.1902 in Würzburg mit Hedwig (Zwangsname: Zilla) Reuß, geboren am 31.05.1883 in Würzburg, gestorben am 24.03.1944 in Theresienstadt

Kind(er)

Friedrich Gustav Adolf, geboren am 05.07.1904 in Würzburg

Adressen in München

Zugezogen am 01.02.1932 von Augsburg

  • Keuslinstraße 16
  • Kaulbachstraße 91 (seit 15.04.1939)
  • Leopoldstraße 49 (seit 08.11.1940)
  • Elisabethstraße 1 (seit 21.01.1941)
  • Luisenstraße 51 (seit 18.09.1941)
  • Clemens-August-Straße 9 – Sammellager in Berg am Laim (seit 03.12.1941)

Weitere Informationen

Joseph Reuß verbrachte seine Kindheit in Ottensoos, ab ca. 1877 lebte die Familie in Bamberg. Sein Vater verübte am 17.07.1884 in Bamberg Suizid, die Mutter starb am 21.05.1919 in Bamberg.

Joseph Reuß besuchte das Alte Gymnasium in Bamberg und legte dort 1891 sein Abitur ab. Anschließend studierte er Jura und absolvierte 1895 das juristische Universitätsexamen, 1898 das Assessorexamen.

Ab Ende 1898 war er in Würzburg als Königlich Dritter Staatsanwalt am dortigen Landgericht tätig. 1905 zog die Familie nach Neuburg an der Donau, dort war Joseph Reuß für zwei Jahre als Amtsrichter tätig. Im gleichen Jahr trat das Ehepaar zum protestantischen Glauben über, Sohn Friedrich hatten sie bereits kurz nach der Geburt taufen lassen.

Um 1907 siedelte die Familie nach Augsburg um, zuletzt war Joseph Reuß Oberlandesgerichtsrat.

Als zum 01.04.1932 das Oberlandesgericht Augsburg aufgehoben wurde und mit dem Oberlandesgericht München vereinigt wurde, übersiedelte das Ehepaar Reuß in die Keuslinstraße 16, dieses Haus war in ihrem Besitz. Zum 01.07.1933 (nach eigenem Ansuchen) wurde Joseph Reuß in den Ruhestand versetzt.

Joseph Reuß (Transportnr. 746) und seine Ehefrau kamen am 16.07.1942 mit Transport II/15 nach Theresienstadt. Beide wurden zum 27.03.1944 für tot erklärt.

Quellen:
Biografisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945
Gedenkbuch „Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945“
Statistik des Holocaust