Melanie Katz

Melanie Katz
* 15.06.1873 in Frankfurt am Main, deportiert am 24.06.1942
nach Theresienstadt, ermordet in Treblinka am 31.12.1942

Agnesstraße 10, 80798 München
Stolperstein verlegt am 09.11.2023

Biografie

Melanie Katz, Künstlername Keller

Opern- und Konzertsängerin, Gesanglehrerin, geboren am 15.06.1873 in Frankfurt am Main, ledig, deportiert am 24.06.1942 aus München nach Theresienstadt, ermordet am 31.12.1942 in Treblinka

Eltern

Emil Katz, Kaufmann in München, Julie Katz, geb. Dünkelsbühler

Geschwister

Clothilde (auch Clotilde, Matilde oder Klothilde) Katz, geboren 19.08.1887 Frankfurt am Main, am 04.04.1942 nach Piaski deportiert und ermordet

Adressen in München

Zugezogen am 29.01.1917

  • Jakob-Klar-Straße 1, Benario (seit 29.01.1917)
  • Agnesstraße 10 (seit 27.09.1917)
  • Schellingstraße 24 (seit 08.03.1940)
  • Knorrstraße 148 – Barackenlager (seit 03.12.1941)

Weitere Informationen

Melanie Katz besuchte drei Jahre lang das Institut Peters in Neuveville bei Neuchâtel (Schweiz) und studierte drei Jahre an der Hochschule der Akademie für Tonkunst in München. Trat zusammen mit ihrer Schwester Clothilde unter dem Künstlernamen “Keller” als Opern- u. Konzertsängerin auf. Beide sind in dem 1940 erschienenen Lexikon der Juden in der Musik (Sp. 131), einer Veröffentlichung des Frankfurter NSDAP-Institutes zur Erforschung der Judenfrage, aufgeführt.

Sie lebte mit ihrer Schwester in einem gemeinsamen Haushalt.

Melanie Katz-Keller kam am 25.06.1942 mit Transport II/9 (Transportnr. 406) nach Theresienstadt. Von den insgesamt 50 Personen dieser Deportation überlebten vier die Shoah. Knappe drei Monate später wurde sie  am 19.09.1942 mit Transport Bo (Transportnr. 1192) in das Vernichtungslager Treblinka deportiert. Man kann davon ausgehen, dass sie noch am Tag der Ankunft dort ermordet wurde. Von den insgesamt 1979 Personen dieser Deportation überlebte niemand die Shoah.

Quellen:
Biografisches Gedenkbuch der Münchner Juden 1933-1945
Gedenkbuch „Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945“
Arolsen Archives
Institut Terezínské iniciativy
Statistik des Holocaust