Moritz Triest

Moritz Triest
* 11.11.1903 in Maineck, Kreis Lichtenfels, deportiert am 11.06.1942
ermordet in Theresienstadt am 03.09.1942

Reitmorstraße 53, München
Stolperstein verlegt am 10.06.2021

Biografie

Moritz Triest wurde am 29.01.1850 als einziges Kind der Eheleute Josef und Sophie Triest, geb. Tritzsfelden in Maineck, Kreis Lichtenfels geboren. Nach einer kaufmännischen Ausbildung ar-beitete er als Hopfenhändler. Im August 1876 heirate er die fünf Jahre ältere Emilie Böhm aus Bamberg. Das Paar hatte vier Kinde – Josef, Karl, Sophie und Berthold –, die zwischen 1877 und 1886 in Bamberg geboren wurden. Im November 1924 zog die Familie von Bamberg nach Mün-chen. Zwei Jahre nach dem Tod seiner Gattin Emilie – sie war am 21. April 1929 im Alter von 73 Jahren gestorben – zog Moritz Triest zu seiner Tochter Sophie zunächst in die Seidlstraße 11 und ab April 1933 in die Mauerkircherstraße 26. Ab Juni 1939 wohnte er dann bei seinem Sohn Berthold und dessen Familie in der Reitmorstraße 53, bevor er im September desselben Jahres, im Altenheim der Israelitischen Kultusgemeinde in der Kaulbachstraße 65 unterkam. Von dort wurde er im März 1942 in das Barackenlager in der Knorrstraße 148 und wenige Wochen später, am 12.06.1942 mit Transport II/5 nach Theresienstadt deportiert. Von den insgesamt 50 Perso-nen dieser Deportation überlebte nur eine die Shoah. Laut Todesfallanzeige des Ältestenrates starb Moritz Trist am 3. September 1942 um 10 Uhr in Zimmer 64 des Altersheimes in der Kava-lierkaserne an „Darmkatarrh“.
Seine Tochter Sophie war verheiratet mit Barry (Baruch) Silberthau. Nach dessen Tod im Mai 1931 floh sie im August 1939 nach Cambridge, England und später von dort weiter zu ihren Kin-dern nach New York. Sophie Silberthau starb im Mai 1970 in New York. Der älteste Sohn von Moritz und Emilie Triest, Josef, lebte als Kaufmann in Nürnberg und wurde von dort mit Ehe-frau Selma nach Izbica deportiert und ermordet. Der zweitgeborene Sohn Karl lebte in Augs-burg, bis er nach Cincinatti, Ohio fliegen konnte. Auch der jüngste Sohn Berthold versuchte 1939 zusammen mit seiner Ehefrau Lina über Luxemburg nach Marseille, Frankreich zu fliehen, doch wurden beide in Drancy interniert, von dort nach Auschwitz deportiert und am 19. August 1942 ermordet.