Dr. med. Rudolf Peters
Dr. med. Rudolf Peters
* 07.04.1877 in Moorsee,
verhaftet im Dezember 1936, ermordet in Dachau am 28.08.1937
Barer Straße 80, München
Stolperstein noch nicht verlegt
Biografie
Dr. med. Rudolf Peters
Arzt, geboren am 07.04.1877 in Moorsee, Ghzgt. Oldenburg, ledig, deportiert im Dezember 1936, Selbstmord im KZ Dachau am 28.08.1937
Eltern
Wilhelm Peters, Gutsbesitzers, Anna Peters
Adressen in München
Zugezogen im Januar 1919
- Barer Straße 80 (seit Dezember 1926)
Weitere Informationen
Rudolf Peters wurde 1887 in Moorsee im Großherzogtum Oldenburg als Sohn des Gutsbesitzers Wilhelm Peters und seiner Frau Anna geboren. Peters wurde 1916 in Freiburg im Breisgau mit summa cum laude zum Dr. med. promoviert. Im Januar 1919 zog er nach München, arbeitete als Volontär-Assistent an der 2. Medizinischen Klinik und ließ sich im Dezember 1926 in der Barer Straße nieder, wo er in seiner eigenen Wohnung praktizierte.
Im Dezember 1936 wurde er von der Gestapo aufgrund homosexueller Handlungen verhaftet, kurz darauf in das KZ Dachau gebracht und musste dort die Häftlingsnummer 11159 tragen. Seine KZ-Haft wurde von Januar bis April 1937 unterbrochen, offenbar wollte die Gestapo ihn verhören, um die Namen weiterer Homosexueller zu erfahren, oder man hatte ihn zur Verbüßung einer Haftstrafe vorübergehend in ein Gefängnis gebracht. Danach kam er als sog. ‚Schutzhäftling‘ zurück nach Dachau. Am 28.8.1937 starb Rudolf Peters im KZ Dachau als einer der ersten homosexuellen Inhaftierten. Dasselbe Schicksal sollten bis zum Ende des Krieges noch weitere 120 Häftlinge mit dem ‚Rosa Winkel‘ allein in Dachau erleiden. In Rudolf Peters Meldeunterlagen ist als Todesursache „Selbstmord durch Erhängen“ angegeben.
Quellen:
Albert Knoll: Peters, Rudolf (publiziert am 17.04.2025), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/lexikon/artikel/peters-rudolf-644
