Siegfried Bretzfelder

Siegfried Bretzfelder
* 04.03.1880 in Estenfeld, Kreis Würzburg,
Suizid in München am 01.04.1942

Holbeinstraße 22, 81679 München
Stolperstein noch nicht verlegt

Biografie

Siegfried (Sami, Semi) Bretzfelder

Textilkaufmann, geboren am 04.03.1880 in Estenfeld, Kreis Würzburg, verheiratet, Suizid am 01.04.1942 in München (14. Nisan 5702 (Erev Pessach))

Eltern

Isaak Bretzfelder, Kaufmann in Kitzingen, Fanny Bretzfelder, geb. Schönberger

Ehepartner

Heirat am 14.01.1919 in München mit Franziska Bretzfelder, geb. Stark, geboren am 07.08.1894 in München, gestorben am 01.04.1942 in München (Suizid)

Kinder

Hans Joachim, geboren am 11.07.1921 in München
Lotte Friederike, geboren am 01.04.1923 in München

Adressen in München

  • Bavariaring 21, bei den Schwiegereltern Stark (seit 17.01.1921)
  • Holbeinstraße 22 (seit 08.10.1922)
  • Ohmstraße 1 (seit 14.08.1941)
  • Bürkleinstraße 16 (seit 25.12.1941)

Weitere Informationen

Siegfried Bretzfelder befand sich 1901 bis 1904 zur kaufmännischen Ausbildung in Frankreich. Seinen Militärdienst leistete er 1915 bis 1918 im Ersten Weltkrieg als Landsturmmann.

Nach seiner Heirat war Bretzfelder Teilhaber der bekannten Fa. N. Stark & Co., einem Tuchgroß- und Kleinhandel mit 28 Angestellten am Karlsplatz 5. Die Firma wurde im September 1938 gelöscht, danach Firma Hugo Pautsch.

Siegfried Bretzfelder war vom 10.11.1938 bis 13.12.1938 in sog. “Schutzhaft” im KZ Dachau interniert.

Tochter Lotte emigrierte 1939 nach Palästina. Sohn Hans (Jean) emigrierte nach Frankreich. Er war im Camp Brahm interniert und wurde mit dem 26. Konvoi von Drancy nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Vor der drohenden Deportation nach Piaski beging Siegfried Bretzfelder – gemeinsam mit seiner Ehefrau – Suizid. Er starb am 01.04.1942 um 14.50 im Isr. Krankenheim in der Hermann-Schmid-Straße an den Folgen einer Morphiumvergiftung.

Doppelgrab Neuer Israelitischer Friedhof, Sektion 16, Reihe 19, Platz 10 (Granit liegend, südliche Ausrichtung)

Quellen:
https://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=34
Gedenkbuch „Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945“
Arolsen Archives